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Kalabrien ist die Stiefelspitze Italiens, ein 35.000 Hektar großes Weinbaugebiet, von dem aber nur rund ein Drittel wirklich genutzt wird. Bekannt ist Calabria, so der italienische Name der Region, in erster Linie für alkoholstarke Rotweine.

Hier, im tiefen Süden Italiens, rund um die kalabrische Hauptstadt Catanzaro, befindet sich eine der ältesten Weinbaugebiete des Landes, dessen Ruf gegen Ende des 19. Jahrhunderts hervorragend war. Sehr gute Verschnittweine – und vor allem der Ciro – wurden in Kalabrien hergestellt. Leider konnte dieser gute Ruf nicht lange aufrechterhalten werden, denn Misswirtschaft und Korruption führten bald dazu, dass der Weinbau am Boden lag. Vielerorts wurde nur noch auf die Quantität geachtet, vor allem weil es die wirtschaftliche Notlage erforderte. Der kalabrische Wein stand daher bald im zweifelhaftem Ruf, sich wegen seiner dunklen Farbe und des recht hohen Alkoholgehalts nur noch als Verschnittpartner für blassrote Tropfen aus Norditalien zu eignen.

Seit einigen Jahren ist allerdings ein deutlicher Wandel im Weinbau Kalabriens zu erkennen. Immer mehr Winzer setzen wieder auf Qualität anstelle von Quantität und erzeugen sorgfältig gekelterte Weine, vorwiegend aus regionalen Rebsorten. Durch Investitionen in den Weinkeller und die Aneignung des aktuellen Wissenstands im Bereich Weinbau, gelingt es immer mehr Winzern aus Kalabrien, Weine von internationalem Format zu keltern und diese dementsprechend auch außerhalb Italiens zu vermarkten.

Weinbau spielt in Kalabrien trotz dieses Aufschwungs nur eine untergeordnete Rolle. Die Region ist zwar von der Landwirtschaft geprägt, allerdings dominieren der Anbau von Zitrusfrüchten, Oliven und verschiedenen Gemüsesorten.